queer-feministisch sprechen über ein design des nicht-(ent)sprechens

Workshops und Lectures mit xan egger


‘Mit welcher Stimme können wir sprechen? Können der Jaguar oder der Cyborg uns ihre Stimme leihen? Sprechen heißt, die Sprache des Übergangs, der Überquerung erfinden, die Stimme auf eine interstellare Reise schicken, unsere Differenz in die Sprache der Norm übersetzen, während wir insgeheim fortfahren, uns in einem fremdartigen Kauderwelsch zu üben, dass das Gesetz nicht versteht.’ 

—Paul Preciado, Ein Apartment auf dem Uranus, 2018.

Design begegnet uns überall. Es ist (irl)(vr) allgegenwärtig, wirbt um unsere Aufmerksamkeit und beschäftigt uns (aktiv)(passiv) andauernd. Wir können uns dem Einfluss von Design nicht entziehen. Design gestaltet unsere (individuelle)(gesellschaftliche) Welt und definiert so unsere Wirklichkeit(en). Design scheint dabei reflexartig Antworten und Lösungen parat zu haben, Bescheid über die Welt zu wissen, und dabei kreativ, innovativ, progressiv und (optimistisch)(positivistisch) eine hoffnungsvolle Zukunft zu gestalten. Design hat Konsequenzen. Wir stellen Fragen nach den (relationalen)(kontextuellen) Bedingungen innerhalb deren Design operiert, nach systemischen Strukturen und ideologischen Konzepten. Fragen nach Gründen und Motiven, nach Akteur:innen, Urheber:innen, Auftraggeber:innen, nach (bewusst)(unbewusst) von Design Betroffenen (Beeinflussten)(Bevorzugten), nach dem, was sichtbar ist und dem, was unter Umständen im Verborgenen bleibt. Um Fragen stellen zu können, brauchen wir ein Verständnis wie (Design als) Sprache funktioniert und ein Bewusstsein, eine Stimme zu haben und sprechen zu können. Dieses aktive (In)fragestellen bedingt keine einfachen, reflexhaften Antworten, sondern zielt auf ein andauerndes Verhandeln der Bedingungen ab. Wir erörtern gemeinsam Positionen, Perspektiven und Zugänge, indem wir queer-feministisch und somit intersektional über Design sprechen. Wir wollen etablierte (strukturelle)(normative) Denk- und Handlungsmuster dialogisch durchbrechen und die Teilnehmenden dazu ermutigen, Fragen zu stellen und dadurch ihren Arbeitsprozess zu hinterfragen und sie damit zu ermächtigen, mündig und (selbst)bewusst zu gestalten. 


Language is a system of symbols that refers to extralinguistic situations.

—Stanislaw Lem

22.04.-24.04.22 - Exhibition of Posters for “Annoying, Too Loud, Too Messy” featuring the release of our publication “Burning Questions for Design Pedagogy and Theory”, Workshop space, Grönigerhof Hamburg.

18.+19.01.22 - Workshop “What if design is speaking but not listening. queer-feministisch sprechen über ein design des nicht-(ent)sprechens“ und Talk mit xan Egger, What if…?, Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

13.12.21 - Lecture „queer-feministisch sprechen über ein design des nicht-(ent)sprechens“ mit xan Egger, Hochschule RheinMain Wiesbaden, Ringvorlesung: Geschlechter. Verhältnisse in öffentlichen Räumen, BA Kommunikationsdesign und Innenarchitektur.

 
Foto

Credits: Corinna Hopmann, 2021